Geht es darum, wer das erste flugtaugliche motorgetriebene Flugzeug entwickelt, gebaut und geflogen hat, streiten sich bisweilen die Geister. Die einen behaupten, der Verdienst gebührt den Brüdern Wilbur und Orville Wright. Diesen gelang 1903 der erste von Erfolg gekrönte Motorflug der Geschichte.
Die anderen sagen, dass es der fränkische Flugpionier Gustav Weißkopf war. Der in Australien geborene Aviationsexperte John Brown hat lange Zeit in den Archiven gestöbert und nach Belegen gesucht. Diese sollen nachweisen, dass dem deutsch-amerikanischen Luftfahrtpionier Gustav Weißkopf diese Ehre zuteilwird. Im Jane’s All the World’s Aircraft, einer jährlich erscheinenden Publikation, in der Fakten und Daten über Flugzeuge zusammentragen werden, erhält nun Gustav Weißkopf die gebührende Anerkennung. Er soll bereits 1901 mit einem motorbetriebenen Flugzeug in die Lüfte gestiegen sein.
Deutsche Flugzeugkonstrukteure
Der deutsche Ingenieur und Flugzeugkonstrukteur Ernst Heinkel schrieb 1939 Geschichte. Das erste Düsenflugzeug der Welt, die He 178 startete in Rostock. Mit über 600 Stundenkilometern jagte das Flugzeug mit seinem Turbinenstrahltriebwerk durch die Lüfte. Der Konstrukteur veränderte damals mit seiner spektakulären Technik den Luftverkehr. Insgesamt entwickelte das Heinkel-Unternehmen über 150 Flugzeuge und meldete über 1.000 Patente an.
Der deutsche Ingenieur August Euler baute vier Motorflugzeuge. Er konnte jedoch mit den großen Entwicklern nicht ganz mithalten. Er bestand 1909 als erster deutscher Flieger die Pilotenscheinprüfung.
Es war 1915 eine Sensation: Das erste Flugzeug der Welt ganz aus Metall, die Junkers J1, entwickelt von Hugo Junkers. 1919 verließ die F 13, das weltweit erste Ganzmetall-Kabinen-Verkehrsflugzeug. das Dessauer Junkers Flugzeugwerk. Die erfolgreichsten Flugzeuge des Entwicklers sind die Tante JU-Modelle. Die JU 52 war das erfolgreichste Verkehrsflugzeug der 30er-Jahre.
Historische Flugzeugmotoren-Hersteller
BMW ist der bekannteste Hersteller von Hubkolben-Flugmotoren. 1913 hieß das Unternehmen noch Rapp Motorenwerke GmbH. Der aufstrebende Ingenieur Max Fritz entwickelte 1917 einen Flugmotor mit Überverdichtung, durch den der Leistungsverlust in der Höhe verringert wurde. Der BMW Illa, ein flüssigkeitsgekühlter Sechszylinder-Reihenmotor, erzielte 1919 den Höhenweltrekord von 9.760 Metern.
Auch die Bristol Engine Company produzierte seit 1920 Flugmotoren. Hier entstanden die eindrucksvollen ventillosen Sternmotoren mit Schiebersteuerung. Erste Sternmotoren wurden von Félix Théodore Millet und Stephen Balzer gebaut und von Luftfahrtpionieren wie Louis Blériot als Flugmotoren eingesetzt.
Mit einem Sternmotor flog Charles Lindbergh ohne Zwischenlandung von New York nach Paris. Drei Sternemotoren machten die Tante JU zur Legende. Vier Sternmotoren zogen 1938 eine Condor von Berlin nach New York.
Auch Henschel Flugmotorenbau stellten Flugzeugmotoren her. Im Zweiten Weltkrieg war das Unternehmen umsatzstark im Bau von militärisch genutzten Flugzeugmotoren. Die Daimler-Benz AG produzierte damals ebenfalls Flugmotoren der oberen Leistungsklassen.
Ein namhafter Hersteller von Flugmotoren war das Unternehmen Curtiss-Wright. Sie produzierten leistungsfähige Sternmotoren wie den Wright R-1820.